Wem Ausstellungsbesuche nicht nur als Eskapismus vor dem (Arbeits-)Alltag gelten, dem sei die aktuelle Schau im unterirdischen Kunstbau des Lenbachhauses empfohlen: Unter dem Jaques Tatis gleichnamigen Film „Playtime“ entlehnten Titel sind hier medienübergreifend Arbeiten versammelt, die sich mit dem Menschen in der Arbeitswelt befassen. Das Line Up der über 30 ausgestellten Künstler wie Dieter Roth, Christoph Schlingensief, Monica Bonvicini, Michaela Melián, Timm Ulrichs, Harun Farocki ist beeindruckend und wird zusätzlich garniert von Pop Größen wie den Pet Shop Boys und Donna Summer.
Übergreifendes Thema der ausgestellten Arbeiten ist nicht nur die Tätigkeit des Arbeitens selbst, sondern auch Normen und Handlungsvorgaben der Arbeitsgesellschaft, bestehende Herrschaftsverhältnisse und geschlechterspezifische Konventionen in der Arbeitswelt, Zusammenhänge zwischen Identität, Lebens- und Arbeitsverhältnissen. Sozialkritisch-engagierte Positionen der 1960er Jahre treten in Dialog mit aktuellen künstlerischen Werken, die heutige Arbeitsbedingungen reflektieren.
Schöner Zufall: Bei der Eröffnung ließ sich erleben, wie „echte“ Arbeit im Zusammenhang mit Beate Engls Objekt Burnout Machine zum Einsatz kam, als ein Mechaniker das Räderwerk wieder in Gang bringen musste (siehe Foto). Kunst ist eben auch Arbeit.
Vom 15. März bis 29. Juni im Kunstbau des Lenbachhauses
(Fotos: Dagmar Schott)