Susanne Pittroff räumt die Artothek ein

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  (Foto: Susanne Pittroff)

Es sind bewusst minimalistische Eingriffe, mit denen die Münchner Künstlerin Susanne Pittroff aus den eigentlich wenig aufregenden Räumen der Artothek einen subtilen Wahrnehmungsraum schafft. Seit über 20 Jahren realisiert Pittroff Installationen, Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Ihre Arbeiten bewegen sich dabei im Spannungsfeld verbaler und physischer Bedeutungsebenen, öffnen damit neue Perspektiven – immer ausgehend von der vorgefundenen Raum- und Ortssituation.

(Foto: Susanne Pittroff)

Susanne Pittroff

einräumen

Artothek & Bildersaal

Eröffnung am Freitag 28.3.2014,19 Uhr

Einführung: Dagmar Schott, Kunsthistorikerin

Dauer der Ausstellung:
29.3.2014 – 3.5.2014

Artothek & Bildersaal

Kunstverleih und Ausstellungsraum Rosental 16

EIN KUNSTRAUM DER STADT MÜNCHEN

 

 

Ganz schwerer Stoff: Matthew Barney im Haus der Kunst

Matthew Barney 1

(Bild: Enwezor und Barney vor gefühlt 1.000 Zuschauern im Haus der Kunst)

Irgendwie ist man überrascht, wie leise und nachdenklich Matthew Barney im Künstlergespräch mit HdK Chef Okwui Enwezor wirkt. Denn Barney ist auch der Künstler der Riesenformate, der tonnenschweren Objekte und ausufernden Filmfantasien (Cremaster Zyklus). Für die in einigen Bereichen geradezu monströs wirkende Schau im Haus der Kunst musste eigens ein Raum angebaut werden, um einen Teil des 25 Tonnen Eisengusses der Skulpur Djed unterzubringen.

Im Gespräch macht Barney sehr analytisch und überlegt klar, wie sich die Skulpturen aus den Motiven seines über 7 Jahre entstandenen Mega-Filmopus RIVER OF FUNDAMENT und den Performances ableiten, wie die  Zeichnungen aus den Skulpturen – eine Filterprozess der Ideen, beim dem nichts verlorengeht aus der Norman Mailer – Detroit – Altägypten Privatmythologie des Matthew Barney.

matthew barney 2

Was jetzt im Haus der Kunst zu sehen ist, ist schlichtweg grandios, aber wahrscheinlich auch nur im Zusammenhang mit dem Film ganz zu verstehen, wenn überhaupt. Dieser wird heute in einer ausverkauften Premiere in der Münchner Oper gezeigt – und soll im April im Haus der Kunst zu sehen sein. Dranbleiben, der Termin steht noch nicht fest!

MATTHEW BARNEY: RIVER OF FUNDAMENT

Vom 16. März bis 17. August im Haus der Kunst

(Fotos: Dagmar Schott)

Playtime im Kunstbau im Lenbachhaus

Playtime Lenbachhaus 1 Playtime Lenbachhaus 2

Wem Ausstellungsbesuche nicht nur als Eskapismus vor dem (Arbeits-)Alltag gelten, dem sei die aktuelle Schau im unterirdischen Kunstbau des Lenbachhauses empfohlen: Unter dem Jaques Tatis gleichnamigen Film „Playtime“ entlehnten Titel sind hier medienübergreifend Arbeiten versammelt, die sich mit dem Menschen in der Arbeitswelt befassen. Das Line Up der über 30 ausgestellten Künstler wie Dieter Roth, Christoph Schlingensief, Monica Bonvicini, Michaela Melián, Timm Ulrichs, Harun Farocki ist beeindruckend und wird zusätzlich garniert von Pop Größen wie den Pet Shop Boys und Donna Summer.

Übergreifendes Thema der ausgestellten Arbeiten ist nicht nur die Tätigkeit des Arbeitens selbst, sondern auch Normen und Handlungsvorgaben der Arbeitsgesellschaft, bestehende Herrschaftsverhältnisse und geschlechterspezifische Konventionen in der Arbeitswelt, Zusammenhänge zwischen Identität, Lebens- und Arbeitsverhältnissen. Sozialkritisch-engagierte Positionen der 1960er Jahre treten in Dialog mit aktuellen künstlerischen Werken, die heutige Arbeitsbedingungen reflektieren.

Schöner Zufall: Bei der Eröffnung ließ sich erleben, wie „echte“ Arbeit im Zusammenhang mit Beate Engls Objekt Burnout Machine zum Einsatz kam, als ein Mechaniker das Räderwerk wieder in Gang bringen musste (siehe Foto). Kunst ist eben auch Arbeit.

PLAYTIME

Vom 15. März bis 29. Juni im Kunstbau des Lenbachhauses

(Fotos: Dagmar Schott)

Nele Ströbel reist ins Kulturhaus Milbertshofen

New_Orientals

Die Münchner Künstlerin Nele Ströbel ist eine leidenschaftlich Reisende. Vor kurzem ist sie von einer mehrwöchigen Australien-Reise zurückgekehrt. Nun macht sie mit ihren Arbeiten Station im Kulturhaus Milbertshofen, in einem Stadtteil, der unter anderem auch geprägt ist durch viele Menschen, die lange Reisen hinter sich brachten, bevor sie hier angekommen sind.

Im Kulturhaus inszeniert Nele Ströbel unter dem Ausstellungstitel New Orientals multimediale Wanderungen durch die Zentren orientalischer Städte wie Isfahan, Kairo, Damaskus, Aleppo. Zwischen 2001 und 2009 hat sie auf ausgedehnten Studienreisen Eindrücke gesammelt. Von Orten, die inzwischen zum Teil unwiederbringlich zerstört sind. Zu Fuß, zeichnend, fotografierend und filmend hat sie das charakteristische Verhältnis zwischen öffentlichem Raum und Privatheit in den orientalischen Altstädten ergründet und in Zeichnungen, Filmen, Objekten und multimedialen Installationen umgesetzt. Lasst euch von Nele Ströbel in ihr begehbares Reisetagebuch entführen!

Nele Ströbel

New Orientals

Eröffnung am 30. Januar 2014 um 19 Uhr

Kulturhaus Milbertshofen

Einführung von Dagmar Schott

Mehmet Cemal Yesilcay begleitet die Eröffnung auf der Oud.

Die Ausstellung ist bis 16. März im Kulturhaus zu besichtigen, der Eintritt ist frei.

Kulturhaus Milbertshofen

Curt Mezger Platz 1

80809 München

http://www.kulturhaus-milbertshofen.de

Geöffnet täglich außer Montag

25. Open Art: Über 7 Ausstellungen sollst du gehen

kv2 Hilft’s? (Kunstverein)

Die Open Art Wochenenden in München haben für mich immer auch etwas mönströses: Wie um Himmels Willen soll man das alles ansehen? Ein Wochenende würde gar nicht ausreichen. Und die Kunstkammer im meinem Kopf wohl auch nicht. Also Plan P wie „planlos“. Einfach irgendwo einsteigen und die am Wegesrand liegenden Ausstellungen einsammeln. Geht besonders gut im Pinakothekenviertel, da reihen sich die Galerien wie an der Schnur.

storms2 Stanislav Kolibal bei Storms

1. Station: Walter Storms. Ich staune immer wieder über die museumsartigen Hallen. Storms zeigt die Arbeiten des tschechischen Bildhauers Stanislav Kolibal, der einst ein Wandrelief für Brasilia entwarf, in der Zeit des kalten Krieges Arte Povera produzierte, die zum Teil nur noch auf Fotos überliefert ist, und aktuell in großflächigen Wandarbeiten und zarten Aquarellen Geometrie und Schichtung des Raums variiert.

2. Station: Barbara Gross. In den nach Storms-Besuch ein wenig mickrig wirkenden Hofräumen an der Theresienstraße sind Arbeiten von Andrea Büttner zu sehen. Großformatige Holzschnitte, Hinterglasbilder und monochrome Leinwände werden vor „Caput Mortuum“ gefärbter Wand zu einer Rauminstallation. Erfrischend fromm: Thema der Holzschnitte ist der Hl. Franz von Assisi.

vandeloo Einblick van de Loo

3. Station: Wenige Schritte weiter eine kleine, sehr feine Fotoausstellung im Showroom der Galerie JO VAN DE LOO mit Arno Schidlowskis Langzeitprojekt „Jasmund“. Die auf Rügen entstandenen Aufnahmen zeigen märchenhaft entrückte, unbedingt romantische und doch kitsch- und pathosfreie Landschaftsmotive.

4. Station: Überraschung! Gleich nebenan im noch kleineren Ladenlokal von knust x kunz +  Kunst von der Elfenbeinküste. Ein Fotograf mit dem wunderbaren lautmalerischen Namen Clic Clac Baby, ein versponnener Zeichner (Frédéric Bruly Boabré) und ein dessen Erfindungen ins dreidimensionale Leben holender Bildhauer (Camara Dembra) in einer kleinen Gruppenausstellung.

schöttle Martin Creed

5. Station: Bei Schöttle gehts britisch zu. Im Erdgeschoss zeigen ins ganz große Format überhöhte Fotos von Martin Creed: Einen sehr großen und ein sehr kleinen Hund. Albern oder britischer Humor? Spannender ist’s im Obergeschoss: Echte Schwergewichte sind die Arbeiten von Steven Claydon, unheimlich komplexe, symbolbeladene und handwerklich perfekte Installationen, die sich lesen lassen wie ein Buch – oder eine Straßenbahnhaltestelle von Beuys.

6. Station: In der Hinterhofgalerie von Esther Donatz glänzt der gesamte Boden kupferfarben, in einem s/w Video dreht ein einsamer Skater seine Runden in einer leeren Fabrikhalle. Allard van Hoorn heißt der interdisziplinär arbeitende Künstler, der hier auch mit einer Soundinstallation auf der Gästetoilette ferne Stadtgeräusche ins stille Örtchen bringt. Raffiniert und schön die Lichtinstallation „Skies over Snaefell“, die Internet-Bilder vom Himmel über dem isländischen Vulkan auswertet und in Lichtfarben transferiert.

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Kunstverein: Wandgemälde von Fernando Corona

7. Station: Kunstverein mit 4 Projects in Mexico. Eine von diesen Inszenierungen, für die man einen ganzen Tag lesenderweise in den Ausstellungsräumen verbringen müsste. Hindurchwandernd erschließt sich die (über?)ambitionierte Schau kaum. Sie versammelt dokumentarisch Projekte aus mexikanischen Kunstzentren/-räumen, eine bebilderte Lesung von Chris Kraus, in Mexiko entstandene Arbeiten des Münchner Designers Manuel Raeder und Produkte  aus dem Umfeld des Kulturzentrums Mexicali Rose. Was nimmt man, von der Fülle überfordert, mit? Dass mexikanische Wandmalerei immer noch knallt  – und dass billige Plastikstühle mit handgeflochten Mützen ziemlich klasse aussehen.

25. Open Art: 13./14./15. September 2013 Alle Teilnehmer und Termine hier

Wer dann noch kann: Passend zur Wiedereröffnung der Pinakothek der Moderne am 14.09. gibt’s das  Kunstareal-Fest am Sonntag, dem 15.09. Unter dem Motto „Begegnungen. Das Kunstareal München“
lädt der FÖRDERKREIS KUNSTAREAL gemeinsam mit seinen Häusern und weiteren Institutionen am 15. September zum ersten Kunstareal-Fest ein.

Freispruch für’s Ornament bei Grimm

Andreas Chwatal & Leonhard Hurzlmeier, Entwurf, Detail, 2011

„Abendland“ ist die kommende Ausstellung zweier junger Münchner Künstler bei Andreas Grimm betitelt: Andreas Chwatal und Leonhard Hurzlmeier zeigen Installationen, Zeichnungen sowie Malerei – und verwandeln mit konkreter Ornamentik und verspielten Assemblagen den Galerieraum in ein Gesamtkunstwerk.

Andreas Chwatal & Leonhard Hurzlmeier
Abendland

10. Juni – 30. Juli 2011
Eröffnung: Donnerstag, 09. Juni 2011, 19.00 bis 21.00 Uhr

ANDREAS GRIMM MUNCHEN
Türkenstrasse 11
80333 München

Nele Ströbel packt im Gasteig aus

… und zwar jeden Monat Gasteig-Gesichter und -Geschichten aus ihren Kunst-Koffern, die als mobile Installation während der Gasteig-Jubiläumssaison seit November 2010 im Kulturzentrum verteilt sind.

Am Freitag, 27. Mai um 18:30 und 20:30 gibt es eine Sonder-Führung durch die Künstlerin Nele Ströbel.

Zur lange Nacht  der Musik am Samstag 28.05. gibt es eine zusätzliche Führung um 20:30.

„kunst-koffer-gasteig im Mai“ (Monats-Schwerpunkt: Bibliothek)  Treffpunkt jeweils Pforte Glashalle.

Mehr Infos hier

Antiseptic Eldorado: Matze Görig bei Traversée

Wie hieß er noch gleich, der mythische König, in dessen Händen alles, was er berührte, zu Gold wurde? Und der deshalb jämmerlich verhungerte, wie ein Cree Indianer, der kapiert, dass er Geld nicht essen kann? Genau, Midas war’s. Eine moderne Variante des Midas-Mythos  verhandelt Kosuth Schüler Matze Görig in der Galerie Traversée: „„Antiseptic Eldorado“ zeigt eine Reihe von am Spülsaum aufgelesenem Treibgut, das am Strand Schiffbruch erlitten hat und zu Skulpturen geformt auf Sockeln aufruht: Bricollierte Trouvaillen unter einem Sturz aus Glas. Der Funktion entkleidete Ohrenstäbchen, Düsen von Sprühdosen, allgemeine Verpackungsmaterialien, Stöpsel und Kunststoffe, deren kompostresistentes Fortdauern auf den Malströmen des Meeres und Gestaden des Landes unterbrochen und in der Umwertung zum assemblierten Objekt recycelt wurde. “

ANTISEPTIC ELDORADO  von Matze Görig
Eröffnung 19 Mai 2011,  19 – 21:00 Uhr
Ausstellung: 20. Mai bis 25. Junin 2011

Tweet up the Unterführung

Als künstlerische Reflexion des allgemeinen Social Networking Hypes macht die weltweit erste Kunst-Community-Plattform tweetupyourlife.com von Stephanie Maier das weltumspannende Netz-Geschwätz erlebbar, indem sie soziale Plattform mit interaktiver Videoinstallation verbindet.

Vier Schauspieler interpretieren Original-Statusmeldungen aus Social Networks, die User nehmen mit ihren Beiträgen unmittelbar Einfluss auf den Ablauf der Installation.

Zur Eröffnung am Dienstag, 18.01.2011 mit Live Act Parasyte Woman (Manu Rzytki, Tobias Laemmert, Tom Wu; ArtWork und Visuals Nana Dix).

Das Programm im Maximilians-Forum (Ex ZK Max):

Dienstag 18.01.2011

19.00 Uhr Eröffnung der Videoinstallation tweet up your life
Begrüßung: Elisabeth Hartung
Einführung: Matthias von Tesmar

20.00 Uhr Parasyte Woman. Konzert
www. myspace.com/parasytewoman

Freitag 21.01.2011

20.00 Uhr Al Wahid. Realtime-Hörspiel von Matthias Hirth
und Konrad Bayer

Donnerstag 27.01.2011

20.00 Uhr Nerd Nite.

Samstag 29.01.2011

20.00 Uhr Solaris / Theaterkompanie le corps perdu

22.00 Uhr Cliff Taxi Boss Organ Konzert

Ich muss euch sagen, es künstlert sehr

Foto: privat

Eine Entdeckung in einem dörflichen Vorgarten Südniedersachsens: Eine offensichtlich für Kunstblüten fruchtbare Gegend, verhandelt diese Installation eines unbekannten Künstlers mit  Material (Blumentöpfe), Motiv (menschliches Paar) und der ebenso transparenten wie schützenden Verpackung (Christo?!) Motive archaischer Kunstproduktion (Fruchtbarkeit, Menschenbild) ebenso eindrücklich wie die Klimaproblematik und das sensible Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit.

In diesem Sinne warme Wünsche, viel Schnee und ruhige Feiertage! Bis dann im nächsten Jahr!